Part 9

 

[7:88]

Die Häupter seines Volkes, die hoffärtig waren, sprachen: «O Schoäb, wir wollen dich und die Gläubigen mit dir aus unserer Stadt hinaustreiben, oder ihr kehrtet zu unserem Bekenntnis zurück.» Er sprach: «Auch wenn wir nicht willens sind?

[7:89]

Wir hätten ja eine Lüge wider Allah erdichtet, wenn wir zu eurem Bekenntnis zurückkehren würden, nachdem Allah uns daraus gerettet hat. Es ziemt sich nicht für uns, daß wir dazu zurückkehren, es sei denn, daß Allah, unser Herr, es will. Unser Herr umfaßt alle Dinge mit Wissen. Auf Allah vertrauen wir. O unser Herr, entscheide denn Du zwischen uns und zwischen unserem Volk nach Wahrheit, denn Du bist der beste Entscheider.»

[7:90]

Die Häupter seines Volkes, die ungläubig waren, sprachen: «Wenn ihr Schoäb folgt, dann seid ihr fürwahr Verlorene.»

[7:91]

Dann erfaßte sie das Erdbeben, und am Morgen lagen sie in ihren Wohnungen auf dem Boden hingestreckt.

[7:92]

Die Schoäb der Lüge beschuldigt hatten, die wurden, als hätten sie nie darin gewohnt. Die Schoäb der Lüge beschuldigt hatten - sie waren nun die Verlorenen.

[7:93]

Dann wandte er sich von ihnen ab und sprach: «O mein Volk, wahrlich, ich überbrachte euch die Botschaften meines Herrn und gab euch aufrichtigen Rat. Wie sollte ich mich nun betrüben über ein ungläubiges Volk?»

[7:94]

Nie sandten Wir einen Propheten in eine Stadt, ohne daß Wir ihre Bewohner mit Not und Drangsal heimsuchten, auf daß sie sich demütigen möchten.

[7:95]

Darauf verwandelten Wir den üblen Zustand in einen guten, bis sie anwuchsen und sprachen: «Auch unsere Väter erfuhren Leid und Freude.» Dann erfaßten Wir sie unversehens, ohne daß sie es merkten.

[7:96]

Hätte aber das Volk (jener) Städte geglaubt und wären sie rechtschaffen gewesen, so hätten Wir ihnen ganz gewiß vom Himmel und von der Erde Segnungen eröffnet. Doch sie leugneten; also erfaßten Wir sie um dessentwillen, was sie sich erwarben.

[7:97]

Sind denn die Bewohner (dieser) Städte sicher, daß Unsere Strafe nicht über sie kommt zur Nachtzeit, während sie schlafen?

[7:98]

Oder sind die Bewohner (dieser) Städte sicher, daß Unsere Strafe nicht über sie kommt zur Mittagszeit, während sie beim Spiel sind?

[7:99]

Sind sie denn sicher vor dem Plan Allahs? Aber niemand kann sich vor dem Plan Allahs sicher fühlen, außer dem Volk der Verlierenden.

[7:100]

Leuchtet das jenen nicht ein, die die Erde ererbt haben nach ihren (früheren) Bewohnern, daß Wir, wenn es Uns gefällt, sie treffen können für ihre Sünden und ihre Herzen versiegeln, so daß sie nicht verstehen?

[7:101]

Dies sind die Städte, deren Kunde Wir dir gegeben haben. Ihre Gesandten waren zu ihnen gekommen mit deutlichen Zeichen. Allein sie mochten nicht an das glauben, was sie zuvor geleugnet hatten. Also versiegelt Allah die Herzen der Ungläubigen.

[7:102]

Und bei den meisten von ihnen fanden Wir kein Worthalten, sondern Wir erfanden die meisten von ihnen als Wortbrüchige.

[7:103]

Später dann, nach ihnen, entsandten Wir Moses mit Unseren Zeichen zu Pharao und seinen Häuptern, doch sie trieben Frevel mit ihnen. Nun schau, wie das Ende derer war, die Unfrieden stifteten!

[7:104]

Und Moses sprach: «O Pharao, ich bin ein Gesandter vom Herrn der Welten.

[7:105]

Es ziemt sich, daß ich von Allah nichts anderes als die Wahrheit rede. Ich bin zu euch gekommen mit einem deutlichen Zeichen von eurem Herrn; so laß denn die Kinder Israels mit mir ziehn.»

[7:106]

Er erwiderte: «Wenn du wirklich mit einem Zeichen gekommen bist, so weise es vor, wenn du zu den Wahrhaftigen gehörst.»

[7:107]

Da warf er seinen Stab nieder und siehe; er ward deutlich eine Schlange.

[7:108]

Dann zog er seine Hand hervor und siehe, sie ward den Beschauern weiß.

[7:109]

Die Häupter von Pharaos Volk sprachen: «Wahrlich, das ist ein geschickter Zauberer.

[7:110]

Er möchte euch aus eurem Land vertreiben. Was ratet ihr nun?»

[7:111]

Sie sprachen: «Halte ihn und seinen Bruder hin und sende Vorlader in die Städte aus,

[7:112]

Daß sie jeden kundigen Zauberer zu dir bringen sollen.»

[7:113]

Und die Zauberer kamen zu Pharao (und) sprachen: «Uns wird doch gewiß eine Belohnung zuteil, wenn wir obsiegen?»

[7:114]

Er sprach: «Jawohl, und ihr sollt zu den Nächsten gehören.»

[7:115]

Sie sprachen: «O Moses, entweder wirf du oder wir werfen (zuerst).»

[7:116]

Er antwortete: «Werfet ihr hin!» Und da sie geworfen hatten, bezauberten sie die Augen der Leute und versetzten sie in Furcht und brachten einen gewaltigen Zauber hervor.

[7:117]

Und Wir offenbarten Moses: «Wirf deinen Stab!» Und siehe, er verschlang alles, was sie an Trug vollbracht.

[7:118]

So wurde die Wahrheit festgestellt, und ihre Werke erwiesen sich als nichtig.

[7:119]

Jene wurden damals besiegt, und beschämt kehrten sie um.

[7:120]

Und die Zauberer trieb es, daß sie niederfielen in Anbetung.

[7:121]

Sie sprachen: «Wir glauben an den Herrn der Welten,

[7:122]

Den Herrn Moses' und Aarons.»

[7:123]

Da sprach Pharao: «Ihr habt an ihn geglaubt, ehe ich es euch erlaubte. Gewiß, das ist eine List die ihr in der Stadt ersonnen habt, um ihre Bewohner daraus zu vertreiben; doch ihr sollt es bald erfahren.

[7:124]

Wahrlich, für den Ungehorsam lasse ich euch Hände und Füße abhauen. Dann lasse ich euch alle kreuzigen.»

[7:125]

Sie antworteten: «Zu unserem Herrn kehren wir dann zurück.

[7:126]

Du nimmst nur darum Rache an uns, weil wir an die Zeichen unseres Herrn glaubten, als sie zu uns gekommen. Unser Herr, gieße Standhaftigkeit in uns und laß uns sterben als Gottergebene.»

[7:127]

Die Häupter von Pharaos Volk sprachen: «Willst du zulassen, daß Moses und sein Volk Unfrieden stiften im Land und dich und deine Götter verlassen?» Er antwortete: «Wir wollen ihre Söhne hinmorden und ihre Frauen am Leben lassen, denn wir haben über sie Gewalt.»

[7:128]

Da sprach Moses zu seinem Volk: «Flehet Allahs Hilfe an und seid standhaft. Wahrlich, die Erde ist Allahs; Er vererbt sie, wem Er will unter Seinen Dienern, und der Ausgang ist für die Gottesfürchtigen.»

[7:129]

Sie antworteten: «Wir litten Verfolgung, ehe du zu uns kamst und nachdem du zu uns gekommen.» Er sprach: «Euer Herr wird bald euren Feind vertilgen und euch zu Herrschern im Land machen, damit Er sehe, wie ihr euch benehmt.»

[7:130]

Und Wir straften Pharaos Volk mit Dürre und Mangel an Früchten, auf daß sie sich ermahnen ließen.

[7:131]

Doch als dann Gutes zu ihnen kam, sagten sie: «Das gebührt uns.» Und wenn sie ein Übel befiel, so schrieben sie das Unheil Moses und den Seinigen zu. Nun ist doch gewiß ihr Unheil bei Allah allein, jedoch die meisten von ihnen wissen es nicht.

[7:132]

Und sie sagten: «Was du uns auch für ein Zeichen bringen magst, uns damit zu berücken, wir werden doch nicht an dich glauben.»

[7:133]

Da sandten Wir über sie den Sturm und die Heuschrecken und die Läuse und die Frösche und das Blut - deutliche Zeichen -, doch sie betrugen sich hoffärtig und wurden ein sündiges Volk.

[7:134]

Wenn immer aber das Strafgericht über sie kam, sagten sie: «O Moses, bete für uns zu deinem Herrn in Berufung auf das, was Er dir verheißen! Wenn du die Strafe von uns entfernst, so werden wir dir ganz gewiß glauben und die Kinder Israels ganz gewiß mit dir ziehen lassen.»

[7:135]

Doch als Wir ihnen die Strafe erließen auf eine Frist, die sie vollenden sollten, siehe, da brachen sie das Wort.

[7:136]

Darauf straften Wir sie und ließen sie im Meer ertrinken, weil sie Unsere Zeichen als Lügen behandelten und ihrer nicht achteten.

[7:137]

Und Wir gaben dem Volk, das für schwach galt, die östlichen Teile des Landes zum Erbe und die westlichen Teile dazu, die Wir gesegnet hatten. Und das gnadenvolle Wort deines Herrn ward erfüllt an den Kindern Israels, weil sie standhaft waren; und Wir zerstörten alles, was Pharao und sein Volk geschaffen und was an hohen Bauten sie erbaut hatten;

[7:138]

Wir brachten die Kinder Israels über das Meer; und sie kamen zu einem Volk, das seinen Götzen ergeben war. Sie sprachen «O Moses, mache uns einen Gott, wie diese hier Götter haben.» Er sprach: «Ihr seid ein unwissendes Volk.

[7:139]

Diese hier aber - zertrümmert wird das werden, worin sie sind, und eitel wird all das sein, was sie tun.»

[7:140]

Er sprach: «Soll ich für euch einen anderen Gott fordern als Allah, obwohl Er euch erhöht hat über die Völker?»

[7:141]

Und (gedenket der Zeit) da Wir euch erretteten vor den Leuten Pharaos, die euch mit bitterer Qual bedrückten, eure Söhne hinmordeten und eure Frauen verschonten. Und hierin ward euch eine große Gnade von eurem Herrn.

[7:142]

Alsdann gaben Wir Moses eine Verheißung von dreißig Nächten und ergänzten sie mit zehn. So war die festgesetzte Zeit seines Herrn vollendet - vierzig Nächte. Und Moses sprach zu seinem Bruder Aaron: «Vertritt mich bei meinem Volk und führe (es) richtig und folge nicht dem Pfade derer, die Unfrieden stiften.»

[7:143]

Und als Moses zu Unserem Stelldichein kam und sein Herr zu ihm redete, da sprach er: «Mein Herr, zeige (Dich) mir, auf daß ich Dich schauen mag.» Er antwortete: «Nimmer siehst du Mich, doch blicke auf den Berg; wenn er unverrückt an seinem Ort bleibt, dann sollst du Mich schauen.» Als sein Herr Sich auf dem Berg offenbarte, da brach Er diesen in Stücke, und Moses stürzte ohnmächtig nieder. Und als er zu sich kam, sprach er: «Heilig bist Du, ich bekehre mich zu Dir, und ich bin der erste der Gläubigen.»

[7:144]

Er sprach: «O Moses, Ich habe dich erwählt vor den Menschen durch Meine Sendung und durch Mein Wort. So nimm denn hin, was Ich dir gegeben, und sei einer der Dankbaren.»

[7:145]

Wir schrieben für ihn auf die Tafeln über jegliches Ding - eine Ermahnung und eine Erklärung von allen Dingen: «So halte sie fest und heiße dein Volk das Beste davon befolgen. Bald werde Ich euch die Stätte der Frevler zeigen.»

[7:146]

Abwenden aber will Ich von Meinen Zeichen diejenigen, die sich hoffärtig im Lande gebärden wider alles Recht; und wenn sie auch alle Zeichen sehen, so wollen sie nicht daran glauben; und wenn sie den Weg der Rechtschaffenheit sehen, so wollen sie ihn nicht als Weg annehmen; sehen sie aber den Weg des Irrtums, so nehmen sie ihn als Weg an. Dies, weil sie Unsere Zeichen als Lüge behandelten und ihrer nicht achteten.

[7:147]

Die Unsere Zeichen und die Begegnung des Jenseits leugnen, ihre Werke sind eitel. Können sie belohnt werden außer für das, was sie tun?

[7:148]

Das Volk Moses' machte, indes er fern war, aus seinen Schmucksachen ein blökendes Kalb - ein Bildwerk. Sahen sie denn nicht, daß es nicht zu ihnen sprach noch sie irgend des Weges leitete? Sie nahmen es sich, und sie wurden Frevler.

[7:149]

Als sie dann von Reue erfaßt wurden und einsahen, daß sie wirklich irregegangen waren, da sprachen sie: «Wenn Sich unser Herr nicht unser erbarmt und uns verzeiht, so werden wir ganz gewiß unter den Verlorenen sein.»

[7:150]

Als Moses zu seinem Volke zurückkehrte, zornig und bekümmert, da sprach er: «Schlimm ist, was ihr in meiner Abwesenheit an meiner Stelle verübtet. Wolltet ihr den Befehl eures Herrn beschleunigen?» Und er warf die Tafeln hin und packte seinen Bruder beim Kopf, ihn zu sich zerrend. Er (Aaron) sprach: «Sohn meiner Mutter, siehe, das Volk hielt mich für schwach, und fast hätten sie mich getötet. Drum lasse nicht die Feinde über mich frohlocken und schlage mich nicht zum Volk der Ungerechten.»

[7:151]

(Moses) sprach «Mein Herr, vergib mir und meinem Bruder und gewähre uns Zutritt zu Deiner Barmherzigkeit, denn Du bist der barmherzigste der Erbarmer.»

[7:152]

Die nun das Kalb sich nahmen, die wird der Zorn ihres Herrn ereilen und Schmach im Leben hienieden. Also lohnen Wir denen, die Lügen erdichten.

[7:153]

Die aber Böses taten und darauf bereuten und glaubten - wahrlich, dein Herr ist hernach allverzeihend, barmherzig.

[7:154]

Und als sich Moses' Zorn besänftigt hatte, nahm er die Tafeln, und in der Schrift darauf war Führung und Barmherzigkeit für jene, die ihren Herrn fürchten

[7:155]

Da erwählte Moses aus seinem Volk siebzig Männer für das Stelldichein mit Uns. Doch als das Erdbeben sie ereilte, sprach er: «Mein Herr, hättest Du es gewollt, Du hättest sie zuvor vertilgen können und mich ebenfalls. Willst Du uns denn austilgen um dessentwillen, was die Toren unter uns getan? Dies ist nur eine Prüfung von Dir. Damit erklärst Du den zum Irrenden, wen Du willst; und weisest den Weg, wem Du willst. Du bist unser Beschützer, so vergib uns denn und erbarme Dich unser, denn Du bist der beste der Verzeihenden.

[7:156]

Und bestimme für uns Gutes in dieser Welt sowohl wie in der künftigen, denn zu Dir haben wir uns reuig gekehrt.» Er antwortete: «Ich treffe mit Meiner Strafe, wen Ich will; doch Meine Barmherzigkeit umfaßt jedes Ding; so werde Ich sie bestimmen für jene, die recht handeln und die Zakat zahlen und die an Unsere Zeichen glauben.:»

[7:157]

Die da folgen dem Gesandten, dem Propheten, dem Makellosen, den sie bei sich in der Thora und im Evangelium erwähnt finden - er befiehlt ihnen das Gute und verbietet ihnen das Böse, und er erlaubt ihnen die guten Dinge und verwehrt ihnen die schlechten, und er nimmt hinweg von ihnen ihre Last und die Fesseln, die auf ihnen lagen -, die also an ihn glauben und ihn stärken und ihm helfen und dem Licht folgen, das mit ihm hinabgesandt ward, die sollen Erfolg haben.

[7:158]

Sprich: «O Menschen, ich bin euch allen ein Gesandter Allahs, Des das Königreich der Himmel und der Erde ist. Es ist kein Gott außer Ihm. Er gibt Leben und Er läßt sterben. Darum glaubet an Allah und an Seinen Gesandten, den Propheten, den Makellosen, der an Allah glaubt und an Seine Worte; und folget ihm, auf daß ihr recht geleitet werdet.»

[7:159]

Und unter dem Volke Moses' ist eine Gemeinde, die durch die Wahrheit den Weg findet und danach Gerechtigkeit übt.

[7:160]

Wir teilten sie in zwölf Stämme, (gesonderte) Nationen, und Wir offenbarten Moses, als sein Volk von ihm Trank forderte: «Schlage an den Felsen mit deinem Stab.» Da entsprangen ihm zwölf Quellen: so kannte jeder Stamm seinen Trinkplatz. Und Wir ließen die Wolken sie überschatten und sandten ihnen Manna und Salwa hinab: «Esset von den guten Dingen, die Wir euch beschert haben.» Und sie schädigten nicht Uns, sondern sich selbst haben sie Schaden getan.

[7:161]

Und als ihnen gesagt wurde: «Wohnet in dieser Stadt und esset von dem Ihren - wo immer ihr wollt - und sprechet: "Vergebung!" und gehet ein durch das Tor in Demut; Wir werden euch eure Sünden vergeben; wahrlich, Wir werden jene mehren, die Gutes tun.»

[7:162]

Da vertauschten die Ungerechten unter ihnen das Wort mit einem anderen, als zu ihnen gesprochen worden war. Darum sandten Wir ein Strafgericht vom Himmel über sie hernieder ob ihres frevelhaften Tuns.

[7:163]

Und frage sie nach der Stadt, die am Meer lag, und wie sie den Sabbat entweihten, wie ihre Fische scharenweise an ihrem Sabbattage zu ihnen kamen. Doch an dem Tage, da sie den Sabbat nicht feierten, da kamen sie nicht zu ihnen. Also prüften Wir sie, weil sie ungehorsam waren.

[7:164]

Und als eine Gruppe unter ihnen sprach: «Warum predigt ihr einem Volke, das, Allah austilgen oder mit einer strengen Strafe bestrafen will?» - da antworteten sie: «Zur Entschuldigung vor eurem Herrn, und damit sie rechtschaffen werden mögen »

[7:165]

Und als sie das vergaßen, womit sie ermahnt worden waren, da retteten Wir jene, die das Böse verhinderten, und erfaßten die Ungerechten mit peinlicher Strafe, weil sie ungehorsam waren.

[7:166]

Als sie trotzig bei dem verharrten, was ihnen verboten war, da sprachen Wir zu ihnen: «Werdet denn verächtliche Affen!»

[7:167]

Und (gedenke der Zeit) da dein Herr verkündete, Er wolle gewißlich wider sie bis zum Tage der Auferstehung solche entsenden, die sie mit grimmer Pein bedrängen würden. Wahrlich, dein Herr ist schnell in der Bestrafung; wahrlich, Er ist allverzeihend, barmherzig.

[7:168]

Und Wir haben sie auf Erden verteilt in Volksstämme. Unter ihnen sind Rechtschaffene, und unter ihnen sind andere. Und Wir prüften sie durch Gutes und durch Böses, auf daß sie sich bekehren möchten.

[7:169]

Es folgten ihnen Nachkommen, die die Schrift erbten; sie greifen aber nach den armseligen Gütern dieser niedrigen (Welt) und sagen: «Es wird uns verziehen werden.» Doch wenn (abermals) derartige Güter zu ihnen kämen, sie griffen wiederum danach. Ward denn der Bund der Schrift nicht mit ihnen geschlossen, daß sie von Allah nichts aussagen würden als die Wahrheit? Und sie haben gelesen, was darin steht. Aber die Wohnung im Jenseits ist besser für die Gottesfürchtigen. Wollt ihr denn nicht begreifen?

[7:170]

Und diejenigen, die an der Schrift festhalten und das Gebet verrichten - Wir lassen Rechtschaffenen den Lohn nicht verloren gehen.

[7:171]

Und da Wir den Berg über ihnen schüttelten, als wäre er ein Zelt, und sie dachten, er würde auf sie stürzen (da sprachen Wir): «Haltet fest, was Wir euch gegeben haben, und seid eingedenk dessen, was darin steht, auf daß ihr gerettet werdet.»

[7:172]

Und als dein Herr aus den Kindern Adams - aus ihren Lenden - ihre Nachkommenschaft hervorbrachte und sie zu Zeugen wider sich selbst machte (indem Er sprach): «Bin Ich nicht euer Herr?», sagten sie: «Doch, wir bezeugen es.» (Dies,) damit ihr nicht am Tage der Auferstehung sprachet: «Siehe, wir waren dessen unkundig.»

[7:173]

Oder sprächet: «Es waren bloß unsere Väter, die vordem Götzendiener waren, wir aber waren ein Geschlecht nach ihnen. Willst Du uns denn vernichten um dessentwillen, was die Verlogenen taten?»

[7:174]

Also machen Wir die Zeichen klar, auf daß sie sich bekehren möchten.

[7:175]

Erzähle ihnen die Geschichte dessen, dem Wir Unsere Zeichen gaben, der aber an ihnen vorbeiglitt; so folgte Satan ihm nach, und er wurde einer der Irregegangenen.

[7:176]

Und hätten Wir es gewollt, Wir hätten ihn dadurch erhöhen können; doch er neigte der Erde zu und folgte seinem bösen Gelüst. Er gleicht daher einem Hunde: treibst du ihn fort, so lechzt er, und beachtest du ihn nicht, so lechzt er. Gerade so geht es Leuten, die Unsere Zeichen leugnen. Darum gib (ihnen) die Schilderung, auf daß sie sich besinnen.

[7:177]

Schlimm steht es mit Leuten, die Unsere Zeichen leugnen, und wider sich selbst haben sie gesündigt.

[7:178]

Wen Allah leitet, der ist auf dem rechten Pfade. Die Er aber zu Irrenden erklärt, das sind die Verlorenen.

[7:179]

Wir haben viele der Dschinn und der Menschen erschaffen, deren Ende die Hölle sein wird! Sie haben Herzen, und sie verstehen nicht; sie haben Augen, und sie sehen nicht; sie haben Ohren, und sie hören nicht. Sie sind wie das Vieh; ja sie sind weit ärger abgeirrt. Sie sind fürwahr unbedacht

[7:180]

Allahs sind die schönsten Namen; so rufet Ihn an mit ihnen. Und lasset jene sein, die Seine Namen verketzern, Ihnen soll Lohn werden nach ihrem Tun.

[7:181]

Und unter denen, die Wir erschufen, ist ein Volk, das mit der Wahrheit leitet und danach Gerechtigkeit übt.

[7:182]

Die aber Unsere Zeichen leugnen, die werden Wir (der Vernichtung) überantworten Schritt für Schritt, auf eine Weise, die sie nicht kennen.

[7:183]

Ich lasse ihnen die Zügel schießen; allein gewiß, Mein Plan ist machtvoll.

[7:184]

Haben sie denn nicht bedacht, daß ihr Gefährte nicht besessen ist? Er ist nichts als ein aufklärender Warner.

[7:185]

Haben sie denn nicht das Königreich der Himmel und der Erde gesehen und alle Dinge, die Allah geschaffen hat, und daß sich ihre Lebensfrist vielleicht schon dem Ende nähert? Woran sonst wollen sie wohl glauben nach diesem?

[7:186]

Wen Allah zum Irrenden erklärt, für den kann es keinen Führer geben. Und Er läßt sie in ihrer Widerspenstigkeit blindlings wandern.

[7:187]

Sie werden dich nach der «Stunde» befragen, wann sie wohl eintreten wird? Sprich: «Das Wissen darum ist bei meinem Herrn allein. Keiner als Er kann sie bekannt geben zu ihrer Zeit. Schwer lastet sie auf den Himmeln und auf der Erde. Sie soll über euch nur plötzlich hereinbrechen.» Sie befragen dich, als ob du über sie sehr wissensbegierig wärest. Sprich: «Das Wissen darum ist bei Allah allein; doch die meisten Menschen wissen es nicht.»

[7:188]

Sprich: «Ich habe nicht die Macht, mir selbst zu nützen oder zu schaden, es sei denn wie Allah will. Und hätte ich Kenntnis von dem Verborgenen, wahrlich, ich hätte mir Fülle des Guten zu sichern vermocht, und Übles hätte mich nicht berührt. Ich bin ja nur ein Warner und ein Bringer froher Botschaft für ein gläubiges Volk.»

[7:189]

Er ist es, Der euch erschuf aus einem einzigen Menschen, und von ihm machte Er sein Weib, daß er an ihr Erquickung finde. Und wenn er sie erkannt hat, dann trägt sie leichte Last und geht mit ihr herum. Und wenn sie schwer wird, dann beten beide zu Allah, ihrem Herrn: «Wenn Du uns ein gesundes (Kind) gibst, so werden wir wahrlich unter den Dankbaren sein.»

[7:190]

Doch gibt Er ihnen dann ein gesundes (Kind), so schreiben sie Seine ihnen gewährte Gabe Göttern zu. Aber erhaben ist Allah über alles, was sie anbeten.

[7:191]

Wollen sie denn jene anbeten, die nichts erschaffen können und selbst Erschaffene sind?

[7:192]

Und sie vermögen ihnen keine Hilfe zu gewähren, noch können sie sich selber helfen.

[7:193]

Und wenn ihr sie zum rechten Pfad ruft, dann folgen sie euch nicht. Es ist ganz gleich für euch, ob ihr sie ruft oder ob ihr schweigt.

[7:194]

Jene, die ihr statt Allah anruft, sind Menschen wie ihr selber. Rufet sie denn an und laßt sie euch Antwort geben, wenn ihr wahrhaft seid.

[7:195]

Haben sie etwa Füße, damit zu gehen, oder haben sie Hände, damit zu greifen, oder haben sie Augen, damit zu sehen, oder haben sie Ohren, damit zu hören? Sprich: «Rufet eure Götter an; dann schmiedet Listen wider mich und lasset mir keine Zeit.

[7:196]

Mein Beschützer ist Allah, Der das Buch herabgesandt hat. Und Er beschützt die Rechtschaffenem

[7:197]

Die aber, die ihr statt Ihn anruft, sie vermögen euch nicht zu helfen, noch können sie sich selber helfen.»

[7:198]

Und wenn ihr sie zum rechten Pfad ruft, so hören sie nicht. Und du siehst sie nach dir schauen, doch sie sehen nicht.

[7:199]

Übe Nachsicht und gebiete Gütigkeit und wende dich ab von den Unwissenden.

[7:200]

Und wenn eine böse Einflüsterung von Satan dich anreizt, dann nimm deine Zuflucht bei Allah; wahrlich, Er ist allhörend, allwissend.

[7:201]

Die dann gottesfürchtig sind, wenn eine Heimsuchung durch Satan sie trifft, und dann sich erinnern, siehe, da beginnen sie zu sehen.

[7:202]

Und ihre Brüder helfen dazu, daß sie im Irrtum fortfahren, und dann lassen sie nicht nach.

[7:203]

Wenn du ihnen nicht ein Zeichen bringst, sagen sie: «Warum erfindest du es nicht?» Sprich: «Ich folge nur dem, was mir von meinem Herrn offenbart ward. Dies hier sind klare Beweise von eurem Herrn und eine Führung und Barmherzigkeit für ein gläubiges Volk.»

[7:204]

Wenn der Koran vorgetragen wird, so leihet ihm das Ohr und schweiget, auf daß ihr Erbarmen findet.

[7:205]

Und gedenke deines Herrn in deiner Seele in Demut und Furcht und ohne laute Worte des morgens und des abends; und sei nicht der Nachläßigen einer.

[7:206]

Die deinem Herrn nahe sind, sie wenden sich nicht hoffärtig ab von Seinem Dienst, sondern sie lobpreisen Ihn und werfen sich vor Ihm nieder.

 

Al-Anfál

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.

[8:1]

Sie befragen dich über die Beute. Sprich: «Die Beute gehört Allah und dem Gesandten. Drum fürchtet Allah und ordnet die Dinge in Eintracht unter euch und gehorchet Allah und Seinem Gesandten, wenn ihr Gläubige seid.»

[8:2]

Nur die sind Gläubige, deren Herzen erbeben, wenn Allah genannt wird, und die, wenn ihnen Seine Zeichen vorgetragen werden, dadurch zunehmen an Glauben und auf ihren Herrn vertrauen;

[8:3]

Die das Gebet verrichten und spenden von dem, was Wir ihnen gegeben haben.

[8:4]

Das sind die wahren Gläubigen. Sie haben Rangstufen bei ihrem Herrn und Vergebung und eine ehrenvolle Versorgung.

[8:5]

Dies, weil dein Herr dich nicht ohne Grund aus deinem Hause führte, indes ein Teil der Gläubigen abgeneigt war.

[8:6]

Sie streiten mit dir über die Wahrheit, nachdem sie doch deutlich kund geworden, als ob sie in den Tod getrieben würden und (ihn) vor Augen hätten.

[8:7]

Und (gedenket der Zeit) da Allah euch eine der beiden Scharen verhieß, daß sie euer sein sollte, und ihr wünschtet, die ohne Stachel möchte euer werden, Allah aber wünschte die Wahrheit an den Tag zu bringen durch Seine Worte und die Wurzel der Ungläubigen abzuschneiden,

[8:8]

Auf daß Er die Wahrheit an den Tag brächte und zunichte machte das Falsche, ob die Sünder es gleich ungern litten.

[8:9]

Da ihr um Hilfe schriet zu eurem Herrn, und Er gab euch die Antwort: «Ich will euch beistehen mit tausend Engeln, einer hinter dem anderen.»

[8:10]

Allah tat dies nur als frohe Botschaft, auf daß eure Herzen sich dadurch beruhigten. Jedoch Hilfe kommt von Allah allein; wahrlich, Allah ist allmächtig. allweise.

[8:11]

Da Er Schlaf euch einhüllen ließ - Sicherheit von Ihm; und Er sandte Wasser auf euch nieder aus den Wolken, daß Er euch damit reinige und Satans Befleckung von euch hinwegnehme, auf daß Er eure Herzen stärke und [eure] Schritte damit festige.

[8:12]

Da dein Herr den Engeln offenbarte: «Ich bin mit euch; so festiget denn die Gläubigen. In die Herzen der Ungläubigen werde Ich Schrecken werfen. Treffet (sie) oberhalb des Nackens und schlagt ihnen die Fingerspitzen ab!»

[8:13]

Dies, weil sie Allah Trotz boten und Seinem Gesandten. Wer aber Allah und Seinem Gesandten Trotz bietet - wahrlich, Allah ist streng im Strafen.

[8:14]

Dies - kostet es denn; und (wisset) daß für die Ungläubigen die Feuerspein bestimmt ist.

[8:15]

O die ihr glaubt, wenn ihr auf die Ungläubigen stößt, die im Heerzug vorrücken, so kehrt ihnen nicht den Rücken.

[8:16]

Und wer ihnen an solch einem Tage den Rücken kehrt, es sei denn, er schwenke ab zur Schlacht oder zum Anschluß an einen Trupp, der lädt fürwahr Allahs Zorn auf sich, und seine Herberge soll die Hölle sein. Schlimm ist die Bestimmung!

[8:17]

Nicht ihr habt sie erschlagen, sondern Allah erschlug sie. Und du warfest nicht, als du warfest, sondern Allah warf, auf daß Er den Gläubigen eine große Gnade von Sich Selbst bezeige. Wahrlich, Allah ist allhörend, allwissend.

[8:18]

Dies - und (wisset) daß Allah den Anschlag der Ungläubigen kraftlos machen wird.

[8:19]

Suchtet ihr Entscheidung, dann ist Entscheidung schon zu euch gekommen. Und wenn ihr absteht, so ist es besser für euch; kehrt ihr jedoch (zur Feindseligkeit) zurück werden auch Wir zurückkehren, und eure Schar soll euch ganz und gar nichts frommen so zahlreich sie auch sein mag, denn (wisset) daß Allah mit den Gläubigen ist.

[8:20]

O die ihr glaubt, gehorchet Allah und Seinem Gesandten, und wendet euch nicht von ihm ab, während ihr zuhört.

[8:21]

Und seid nicht wie jene, die sprechen: «Wir hören», und doch hören sie nicht.

[8:22]

Die schlimmsten Tiere vor Allah sind die Taubstummen, die nicht begreifen.

[8:23]

Und hätte Allah etwas Gutes in ihnen gekannt, Er hätte sie gewiß hörend gemacht. Und wenn Er sie hörend macht, so werden sie sich wegwenden in Widerwillen.

[8:24]

O die ihr glaubt, antwortet Allah und dem Gesandten, wenn er euch ruft, auf daß er euch Leben gebe, und wisset, daß Allah zwischen einen Menschen und sein Herz tritt, und daß zu Ihm ihr werdet versammelt werden.

[8:25]

Und hütet euch vor einer Drangsal, die gewiß nicht bloß die unter euch treffen wird, die Unrecht getan haben. Und wisset, daß Allah streng im Strafen ist.

[8:26]

Und denket daran, wie ihr wenige wart, galtet für schwach im Land, schwebtet in Furcht, daß die Leute euch hinwegraffen könnten; Er aber schirmte euch und stärkte euch durch Seine Hilfe und versorgte euch mit guten Dingen, auf daß ihr dankbar sein möchtet.

[8:27]

O die ihr glaubt, handelt nicht untreu gegen Allah und den Gesandten, noch seid wissentlich untreu in eurer Treuhandschaft.

[8:28]

Und wisset, daß euer Gut und eure Kinder nur eine Versuchung sind und daß bei Allah großer Lohn ist.

[8:29]

O die ihr glaubt, wenn ihr Allah fürchtet, wird Er euch eine Auszeichnung gewähren und eure Übel von euch nehmen und euch vergeben; und Allah ist voll großer Huld.

[8:30]

Und (gedenke der Zeit) da die Ungläubigen Ränke schmiedeten wider dich, daß sie dich gefangen nähmen oder dich ermordeten oder dich vertrieben. Sie planten, auch Allah plante, und Allah ist der beste Plänemacher.

[8:31]

Wenn ihnen Unsere Verse vorgetragen werden, sagen sie: «Wir haben gehört. Wollten wir es, wir könnten gewiß selbst Derartiges äußern, denn das sind ja Fabeln der Alten.»

[8:32]

Und (gedenke der Zeit) da sie sprachen: «O Allah, wenn dies wirklich die Wahrheit von Dir ist, dann laß Steine vom Himmel auf uns niederregnen oder bringe eine schmerzliche Strafe auf uns herab.»

[8:33]

Allah aber wollte sie nicht strafen, solange du unter ihnen warst, noch wollte Allah sie strafen, während sie Vergebung suchten.

[8:34]

Allein welche Entschuldigung haben sie (nun), daß Allah sie nicht strafe, wenn sie (andere) bei der Heiligen Moschee behindern, und sie sind doch nicht ihre Beschützer? Ihre Beschützer sind nur die Gottesfürchtigen, jedoch die meisten von ihnen wissen es nicht.

[8:35]

Und ihr Gebet vor dem Haus (Kaba) ist nichts anderes als Pfeifen und Händeklatschen. «Kostet denn die Strafe, weil ihr ungläubig wart.»

[8:36]

Die Ungläubigen geben ihr Gut weg, um von Allahs Weg abzuhalten. Sie werden sicherlich fortfahren, es wegzugeben; dann aber wird es ihnen zur Reue gereichen, und dann werden sie überwältigt werden. Und die Ungläubigen - zur Hölle sollen sie versammelt werden;

[8:37]

Damit Allah die Bösen von den Guten trenne und die Bösen einen zum andern und sie alle zusammen zu einem Haufen tue (und) sie dann in die Hölle schleudre. Diese sind fürwahr Verlorene.

[8:38]

Sprich zu denen, die ungläubig sind: Wenn sie abstehen, dann wird ihnen das Vergangene verziehen; kehren sie aber zurück, dann, wahrlich, ist das Beispiel der Früheren schon dagewesen.

[8:39]

Und kämpfet wider sie, bis keine Verfolgung mehr ist und aller Glaube auf Allah gerichtet ist. Stehen sie jedoch ab, dann, wahrlich, sieht Allah sehr wohl, was sie tun.

[8:40]

Und wenn sie den Rücken kehren, dann wisset, daß Allah euer Beschützer ist; welch ausgezeichneter Beschützer und welch ausgezeichneter Helfer!