Part 16

 

[18:75]

Er antwortete: «Habe ich dir nicht gesagt, du würdest es nimmer vermögen, bei mir auszuharren in Geduld

[18:76]

(Moses) sprach: «Wenn ich dich hernach noch über etwas befrage, so begleite mich nicht weiter; von mir aus wärest du dann zu entschuldigen

[18:77]

So zogen sie weiter, bis sie zum Volk einer Stadt gelangten und Gastfreundschaft von ihrem Volk erbaten, diese aber weigerten sich, sie zu bewirten. Nun fanden sie dort eine Mauer, die einzustürzen drohte. und er richtete sie auf. (Moses) sprach: «Wenn du es gewollt, du hättest eine Belohnung dafür erhalten können.»

[18:78]

Er sprach: «Dies ist die Trennung zwischen mir und dir. Doch will ich dir die Deutung von dem sagen, was du nicht in Geduld zu ertragen vermochtest.

[18:79]

Was das Boot anlangt, so gehörte es armen Leuten, die auf dem Meer arbeiteten, und ich wollte es schadhaft machen, denn hinter ihnen war ein König, der jedes Boot kaperte

[18:80]

Und was den Jüngling anlangt, so waren seine Eltern Gläubige, und wir fürchteten, er möchte Schmach über sie bringen durch Widersetzlichkeit und Unglauben.

[18:81]

So wünschten wir daß ihr Herr ihnen zum Tausch (ein Kind) gebe, besser als dieser an Lauterkeit und näher in (kindlicher) Zuneigung.

[18:82]

Und was nun die Mauer anlangt, so gehörte sie zwei Waisenknaben in der Stadt, und darunter lag ein Schatz für sie, und ihr Vater war ein Rechtschaffener gewesen; so wünschte dein Herr, daß sie ihre Volljährigkeit erreichen und ihren Schatz heben möchten, als eine Barmherzigkeit von deinem Herrn; und ich tat es nicht aus eignem Ermessen. Das ist die Deutung dessen, was du nicht in Geduld zu ertragen vermochtest.»

[18:83]

Und sie fragen dich nach Dhulqarnän. Sprich: «Ich will euch etwas von seiner Geschichte erzählen.»

[18:84]

Wir setzten ihn fest auf Erden und gaben ihm die Mittel zu aüem.

[18:85]

So folgte er einem Wege,

[18:86]

Bis er den Ort des Sonnenuntergangs erreichte; er fand sie in einem Quell von schlammigem Wasser untergehen, und nahebei fand er ein Volk. Wir sprachen: «O Dhulqarnän, entweder strafe oder behandle sie mit Güte.»

[18:87]

Er sprach: «Wer da frevelt, den werden wir sicherlich bestrafen; dann soll er zu seinem Herrn zurückgebracht werden, und Er wird ihn mit furchtbarer Strafe strafen.

[18:88]

Wer aber gläubig ist und das Gute tut, dem wird herrlicher Lohn werden; und Wir werden zu ihm (Worte) der Erleichterung Unseres Gebotes sprechen.»

[18:89]

Darauf folgte er einem Wege,

[18:90]

Bis er den Ort des Sonnenaufgangs erreichte; er fand sie über einem Volk aufgehen, dem Wir keinen Schutz gegen sie gemacht hatten.

[18:91]

Also (war es); und Wir umfaßen mit Wissen, wie es um ihn bestellt war.

[18:92]

Hierauf folgte er einem Weg,

[18:93]

Bis er zwischen die beiden Berge gelangte; er fand an ihrem Fuß ein Volk, das kaum ein Wort verstehen konnte.

[18:94]

Sie sprachen: «O Dhulqarnän, Gog und Magog stiften Unordnung im Lande; sollen wir dir nun Tribut zahlen unter der Bedingung, daß du zwischen uns und ihnen eine Schranke errichtest?»

[18:95]

Er antwortete: «Die Macht, die mein Herr mir dafür gegeben hat, ist besser, doch ihr mögt mir den Arm leihen, so will ich zwischen euch und ihnen eine starke Schranke errichten.

[18:96]

Bringt mir Eisenstüke.» Als er die Kluft zwischen den beiden Bollwerken ausgefüllt hatte, sprach er: «Blaset!» Als er es feurig gemacht hatte, sprach er: «Bringt mir geschmolzenes Kupfer, ich will es darüber gießen!»

[18:97]

So vermochten sie (Gog und Magog) nicht, sie (die Schranke) zu erklimmen, noch konnten sie sie durchlöchern.

[18:98]

Er sprach: «Das ist die Gnade meines Herrn; doch wenn die Verheißung meines Herrn in Erfülluns geht, Er wird sie zu Staub zerbrechens und die Verheißung meines Herrn ist wahr.»

[18:99]

An jenem Tage werden Wir die einen von ihnen wie Wogen gegen die andern anstürmen lassen, und in die Trompete wird geblasen werden. Dann werden Wir sie versammeln allzumal.

[18:100]

Und vor Augen stellen Wir an jenem Tage den Ungläubigen die Hölle,

[18:101]

Ihnen, deren Augen vor Meiner Mahnung verhüllt waren und die nicht einmal hören konnten.

[18:102]

Wähnen die Ungläubigen etwa, sie könnten Meine Diener zu Beschützern nehmen statt Mich? Wahrlich, Wir haben den Ungläubigen die Hölle zur Gaststätte bereitet.

[18:103]

Sprich: «Sollen Wir euch die nennen, die in ihren Werken die größten Verlierer sind?

[18:104]

Die, deren Mühe verloren ist in irdischem Leben; und sie denken, sie täten gar Gutes.»

[18:105]

Das sind jene, die die Zeichen ihres Herrn und die Begegnung mit Ihm leugnen. Darum sind ihre Werke nichtig, und am Tage der Auferstehung werden Wir ihnen kein Gewicht geben.

[18:106]

Dies ist ihr Lohn - die Hölle -, weil sie ungläubig waren und Spott trieben mit Meinen Zeichen und Meinen Gesandten.

[18:107]

Wahrlich, jene, die da glauben und gute Werke tun, sie werden des Paradieses Gärten zur Gaststätte haben,

[18:108]

Darin sie weilen werden immerdar; von diesen werden sie keinen Wechsel begehren.

[18:109]

Sprich: «Wäre das Meer Tinte für die Worte meines Herrn, wahrlich, das Meer würde versiegen, ehe die Worte meines Herrn zu Ende gingen, auch wenn Wir noch ein gleiches zur Hilfe brächten.»

[18:110]

Sprich: «Ich bin nur ein Mensch wie ihr, doch mir ist es offenbart worden, daß euer Gott ein Einiger Gott ist. Möge denn der, der auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft, gute Werke tun und keinen andern einbeziehen in den Dienst an seinem Herrn.»

 

Maryam

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.

[19:1]

Káf Há Yá Ain Sád.

[19:2]

Ein lehrreicher Bericht über die Barmherzigkeit deines Herrn gegen Seinen Diener Zacharias.

[19:3]

Als dieser seinen Herrn mit leisem Ruf anrief,

[19:4]

Sprach er: «Mein Herr, das Gebein in mir ist nun schwach geworden, und mein Haupt schimmert in Grauhaarigkeit, doch niemals, mein Herr, bin ich enttäuscht worden in meinem Gebet zu Dir.

[19:5]

Nun aber fürchte ich meine Verwandten nach mir, und mein Weib ist unfruchtbar. Gewähre Du mir darum einen Nachfolger,

[19:6]

Auf daß er mein Erbe sei und Erbe von Jakobs Haus. Und mache ihn, mein Herr, (Dir) wohlgefällig.»

[19:7]

«O Zacharias, Wir geben dir frohe Botschaft von einem Sohn, dessen Name Yahya (Johannes) sein soll. Wir haben zuvor noch keinen dieses Namens geschaffen.»

[19:8]

Er sprach: «Mein Herr, wie soll mir ein Sohn werden, wo mein Weib unfruchtbar ist, und ich habe schon die Grenze des Greisenalters erreicht?»

[19:9]

Er sprach: «So ist's; dein Herr aber spricht: "Es ist Mir ein leichtes, und Ich habe dich zuvor geschaffen, wo du ein Nichts warst."»

[19:10]

Er sprach: «Mein Herr, bestimme mir ein Zeichen.» Er sprach: «Dein Zeichen sei, daß du drei (Tage und) Nächte nacheinander nicht zu den Menschen reden sollst.»

[19:11]

So trat er heraus aus der Kammer vor sein Volk und forderte sie mit leiser Stimme auf, (Gott) zu preisen am Morgen und am Abend.

[19:12]

«O Johannes, halte das Buch kraftvoll fest.» Und Wir gaben ihm Weisheit im Kindesalter,

[19:13]

Und ein liebevolles Gemüt von Uns, und Reinheit. Und er war fromm

[19:14]

Und ehrerbietig gegen seine Eltern. Und er war nicht hochfahrend, trotzig.

[19:15]

Friede war über ihm am Tage da er geboren ward, und am Tage, da er starb, und (Friede wird über ihm sein) am Tage, da er wieder zum Leben erweckt wird.

[19:16]

Erzähle, was in diesem Buch über Maria steht. Da sie sich zurückzog von den Ihren nach einem gen Osten gewandten Ort,

[19:17]

Und sich vor ihnen barg im Schleier, da sandten Wir Unseren Geist zu ihr, und er erschien ihr in Gestalt eines vollkommenen Menschen.

[19:18]

Sie sprach: «Ich nehme meine Zuflucht vor dir bei dem Allerbarmer; (laß ab von mir) wenn du Gottesfurcht hast.»

[19:19]

Er antwortete: «Ich bin nur ein Gesandter deines Herrn, auf daß ich dir einen reinen Sohn beschere.»

[19:20]

Sie sprach: «Wie soll mir ein Sohn werden, wo mich kein Mann berührt hat und ich auch nicht unkeusch gewesen bin?»

[19:21]

Er antwortete: «So ist's; dein Herr aber spricht: "Es ist Mir ein leichtes und (Wir tun dies) auf daß Wir ihn zu einem Zeichen machen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns, und es ist eine beschlossene Sache."»

[19:22]

Und sie empfing ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurück.

[19:23]

Und die Wehen der Geburt trieben sie zum Stamm einer Palme. Sie sprach: «O wäre ich doch zuvor gestorben und wäre ganz und gar vergessen!»

[19:24]

Da rief es ihr von unten her zu: «Betrübe dich nicht. Dein Herr hat unter dir ein Bächlein fließen lassen;

[19:25]

Schüttle nur den Stamm der Palme gegen dich, sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen.

[19:26]

So iß und trink und kühle (dein) Auge. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: "Ich habe dem Allerbarmer ein Fasten gelobt, darum will ich heute zu keinem Wesen reden."»

[19:27]

Dann brachte sie ihn zu ihrem Volke, indem sie ihn tragen ließ. Sie sprachen: «O Maria, du hast etwas Seltsames getan.

[19:28]

O Schwester Aarons, dein Vater war kein Bösewicht, noch war deine Mutter ein unkeusches Weib!»

[19:29]

Da deutete sie auf ihn. Sie sprachen: «Wie sollen wir zu einem reden, der ein Kind in der Wiege ist?»

[19:30]

Er sprach: «Ich bin ein Diener Allahs, Er hat mir das Buch gegeben und mich zu einem Propheten gemacht;

[19:31]

Er machte mich gesegnet, wo ich auch sein mag, und Er befahl mir Gebet und Almosen, solange ich lebe;

[19:32]

Und (Er machte mich) ehrerbietig gegen meine Mutter; Er hat mich nicht hochfahrend, elend gemacht.

[19:33]

Friede war über mir am Tage, da ich geboren ward, und (Friede wird über mir sein) am Tage, da ich sterben werde, und am Tage, da ich wieder zum Leben erweckt werde.»

[19:34]

So ist Jesus, Sohn der Maria - eine Aussage der Wahrheit, über die sie uneins sind.

[19:35]

Es ziemt Allah nicht, Sich einen Sohn zuzugesellen. Heilig ist Er! Wenn Er ein Ding beschließt, so spricht Er nur zu ihm: «Sei!», und es ist.

[19:36]

«Wahrlich, Allah ist mein Herr und euer Herr. So dienet Ihm: das ist der gerade Weg.»

[19:37]

Doch die Parteien wurden uneinig untereinander; wehe drum denen, die das Beisein am Großen Tag leugnen.

[19:38]

Wie wunderbar wird ihr Hören und Sehen sein an dem Tage, wo sie zu Uns kommen werden! Heute aber sind die Frevler in offenbarem Irrtum.

[19:39]

Und warne sie vor dem Tag der Trauer, wenn der Spruch gefällt werden wird. Jetzt sind sie in Sorglosigkeit, daher glauben sie nicht.

[19:40]

Wir Selbst werden die Erde erben und alle, die auf ihr sind; und zu Uns werden sie zurückgebracht.

[19:41]

Erzähle, was in diesem Buch über Abraham steht. Er war ein Mann der Wahrheit, ein Prophet.

[19:42]

Da er zu seinem Vater sprach: «O mein Vater, warum verehrst du das, was nicht hört und nicht sieht und dir in nichts nützen kann?

[19:43]

O mein Vater, zu mir ist in Wahrheit eine Erkenntnis gekommen, die nicht zu dir kam; so folge mir, ich will dich auf den rechten Pfad leiten.

[19:44]

O mein Vater, diene nicht Satan, denn Satan ist ein Empörer wider den Allerbarmer

[19:45]

O mein Vater, siehe, ich fürchte, es möchte dich Strafe vom Allerbarmer treffen, und dann wirst du ein Freund Satans werden.»

[19:46]

Er antwortete: «Verlässest du meine Götter, o Abraham? Wenn du nicht aufhörst, so werde ich dich wahrlich steinigen. Verlasse mich auf lange Zeit.»

[19:47]

(Abraham) sprach: «Friede sei auf dir! Ich will von meinem Herrn Vergebung für dich erflehen: Er ist gnädig gegen mich.

[19:48]

Und ich werde mich fernhalten von euch und von dem, was ihr statt Allah anruft; und ich will zu meinem Herrn beten; ich werde im Gebet zu meinem Herrn bestimmt nicht enttäuscht.»

[19:49]

Als er sich nun von ihnen und von dem, was sie statt Allah verehrten, getrennt hatte, da bescherten Wir ihm Isaak und Jakob und machten beide zu Propheten.

[19:50]

Und Wir verliehen ihnen Unsere Barmherzigkeit; und Wir gaben ihnen einen wahren und hohen Ruf.

[19:51]

Erzähle, was in diesem Buch über Moses steht. Er war fürwahr ein Erwählter; und er war ein Gesandter, ein Prophet.

[19:52]

Wir riefen ihn von der rechten Seite des Berges und hießen ihn näher treten, zu geheimer Unterredung.

[19:53]

Und Wir bescherten ihm aus Unserer Barmherzigkeit seinen Bruder Aaron als einen Propheten.

[19:54]

Erzähle, was in diesem Buch über Ismael steht. Er war fürwahr getreu seinem Versprechen und war ein Gesandter, ein Prophet.

[19:55]

Er pflegte seinem Volk Gebet und Almosen ans Herz zu legen und war seinem Herrn wohlgefällig.

[19:56]

Erzähle, was in diesem Buch über Idris steht. Er war ein Mann der Wahrheit, ein Prophet.

[19:57]

Wir erhoben ihn zu hohem Rang.

[19:58]

Sie waren jene unter den Propheten, denen Allah Gnade erwiesen hatte aus der Nachkommenschaft Adams und derer, die Wir mit Noah (über Wasser) trugen, und aus der Nachkommenschaft Abrahams und Jakobs, und derer, die Wir richtig geführt und erwählt hatten. Wenn ihnen die Zeichen des Gnadenreichen verlesen wurden, fielen sie nieder, anbetend und weinend.

[19:59]

Dann aber kamen nach ihnen schlechte Nachfahren, die das Gebet vernachlässigten und Leidenschaften folgten. So gehen sie nun sicherlich dem Untergang entgegen,

[19:60]

Außer denen, die bereuen und glauben und rechtschaffen handeln. Diese werden ins Paradies eingehen, und kein Unrecht werden sie leiden -

[19:61]

Gärten der Ewigkeit, die der Gnadenreiche Seinen Dienern im Ungesehenen verhieß. Wahrlich, Seine Verheißung muß in Erfüllung gehen.

[19:62]

Sie hören dort kein eitles Wort, sondern nur Frieden; und sie werden dort ihren Unterhalt empfangen des Morgens und des Abends.

[19:63]

So ist das Paradies, das Wir jenen Unserer Diener zum Erbe geben, die gottesfürchtig sind.

[19:64]

«Wir (Engel) kommen nur auf den Befehl deines Herrn hernieder. Sein ist alles, was vor uns und was hinter uns ist und was dazwischen; und dein Herr ist nicht vergeßlich.»

[19:65]

Herr der Himmel und der Erde und all dessen, was zwischen beiden liegt. Diene Ihm darum, und sei beharrlich in Seinem Dienst. Kennst du etwa einen, der Ihm gleich wäre?

[19:66]

Und es spricht der Mensch: «Wie! wenn ich tot bin, soll ich dann wirklich zum Leben erstehen?»

[19:67]

Bedenkt der Mensch denn nicht, daß Wir ihn zuvor erschufen, und er war ein Nichts?

[19:68]

Und, bei deinem Herrn, Wir werden sie ganz gewiß versammeln, und die Teufel (auch); dann werden Wir sie auf den Knien rund um die Hölle bringen.

[19:69]

Alsdann werden Wir aus jeder Gruppe die herausgreifen, die am trotzigsten waren in der Empörung wider den Gnadenreichen.

[19:70]

Und Wir kennen die am besten, die es am meisten verdienen, darein zu gehen.

[19:71]

Keiner ist unter euch, der nicht dahin kommen wird - das ist ein endgültiger Erlaß bei deinem Herrn.

[19:72]

Dann werden Wir die Gerechten erretten, die Frevler aber werden Wir darinnen belassen auf den Knien.

[19:73]

Und wenn ihnen Unsere deutlichen Zeichen verlesen werden, sagen die Ungläubigen zu den Gläubigen: «Welche der beiden Parteien ist besser gestellt und ergibt eine eindrucksvollere Versammlung?»

[19:74]

Wie so manches Geschlecht vor ihnen haben Wir schon vernichtet, ansehnlicher an Besitz und an äußerer Erscheinung!

[19:75]

Sprich: «Der Gnadenreiche läßt diejenigen, die sich im Irrtum befinden, lange gewähren, bis sie das sehen, was ihnen angedroht - ob es nun Strafe ist oder die "Stunde" -, und dann erkennen, wer in schlechterer Lage und schwächer an Streitmacht ist.

[19:76]

Allah mehrt die an Führung, die auf dem rechten Weg sind. Die bleibenden guten Werke aber sind lohnender bei deinem Herrn und fruchtbarer.»

[19:77]

Hast du wohl den gesehen, der Unsere Zeichen leugnet und spricht: «Ganz gewiß werde ich Vermögen und Kinder erhalten»?

[19:78]

Hatte er denn Zugang zum Ungesehenen oder hat er vom Gnadenreichen ein Versprechen entgegengenommen?

[19:79]

Mit nichten! Wir werden aufschreiben, was er spricht, und verlängern werden Wir für ihn die Strafe.

[19:80]

Und Wir werden all das von ihm erben, wovon er redet, und er wird allein zu Uns kommen.

[19:81]

Sie haben sich Götter genommen statt Allah, auf daß sie ihnen zur Ehre würden.

[19:82]

Mit nichten! Sie werden einst ihre Verehrung verleugnen und ihnen Widersacher sein.

[19:83]

Siehst du nicht, daß Wir Teufel auf die Ungläubigen losgelassen haben, um sie anzureizen?

[19:84]

Darum habe es nicht eilig gegen sie; Wir führen schon Buch über sie.

[19:85]

(Gedenke) des Tags, da Wir die Gottesfürchtigen als ehrenvolle Gäste vor dem Gnadenreichen versammeln werden.

[19:86]

Und die Schuldigen werden Wir zur Hölle treiben wie eine Herde (Kamele).

[19:87]

Sie werden kein Anrecht auf Fürbitte haben, mit Ausnahme dessen, der vom Gnadenreichen ein Versprechen empfangen hat.

[19:88]

Und sie sprechen: «Der Gnadenreiche hat Sich einen Sohn beigesellt.»

[19:89]

Wahrhaftig, ihr habt da etwas Ungeheuerliches getan!

[19:90]

Die Himmel möchten wohl darob zerreißen und die Erde auseinanderbersten und die Berge in Trümmer zusammenstürzen,

[19:91]

Weil sie dem Gnadenreichen einen Sohn zugeschrieben haben,

[19:92]

Während es dem Gnadenreichen nicht ziemt, Sich einen Sohn beizugesellen.

[19:93]

Da ist keiner in den Himmeln noch auf der Erde, der dem Gnadenreichen anders nahen dürfte denn als Diener.

[19:94]

Wahrlich, Er kennt sie gründlich und Er hat sie alle genau gezählt.

[19:95]

Und jeder von ihnen soll am Tage der Auferstehung allein zu Ihm kommen.

[19:96]

Diejenigen, die da glauben und gute Werke tun - ihnen wird der Gnadenreiche Liebe bereiten.

[19:97]

Darum haben Wir ihn (den Koran) leicht gemacht in deiner Sprache, damit du durch ihn den Gottesfürchtigen frohe Botschaft verkündest und die Streitsüchtigen warnest.

[19:98]

Und wie so manches Geschlecht haben Wir vor ihnen vernichtet! Kannst du auch nur einen von ihnen entdecken oder auch nur ein Flüstern von ihnen vernehmen?

 

TáHá

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.

[20:1]

Tá Há

[20:2]

Wir haben dir den Koran nicht darum hinabgesandt, daß du leiden sollst,

[20:3]

Sondern als eine Ermahnung für den, der (Gott) fürchtet.

[20:4]

Eine Offenbarung von Ihm, Der die Erde und die hohen Himmel erschuf.

[20:5]

Der Gnadenreiche, Der Sich auf den Thron niederließ.

[20:6]

Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist und was zwischen beiden und was unter dem feuchten Erdreich liegt.

[20:7]

Wenn du das Wort laut sprichst, dann wahrlich, Er kennt das Geheime und was noch verborgener ist.

[20:8]

Allah - es ist kein Gott außer Ihm. Sein sind die schönsten Namen.

[20:9]

Ist Moses' Geschichte nicht zu dir gedrungen?

[20:10]

Als er ein Feuer sah, sprach er zu den Seinen: «Bleibt (hier), ich gewahre ein Feuer; vielleicht kann ich euch einen Brand davon bringen oder beim Feuer Weisung finden.»

[20:11]

Und wie er näher heran kam, ward er angerufen: «O Moses!

[20:12]

Siehe, Ich bin dein Herr. So zieh deine Schuhe aus, denn du bist in dem heiligen Tale Tuwá.

[20:13]

Ich habe dich erwählt; höre denn auf das, was offenbart wird.

[20:14]

Siehe, Ich bin Allah; es ist kein Gott außer Mir. Darum bete mich an und verrichte das Gebet zu Meinem Gedächtnis.

[20:15]

Siehe, die "Stunde" kommt fürwahr; bald werde Ich sie enthüllen, daß jede Seele belohnt werde nach ihrem Bemühen.

[20:16]

Drum laß nicht den, der hieran nicht glaubt und seinen bösen Gelüsten folgt, dich davon abwendig machen, damit du nicht untergehst.

[20:17]

Und was ist das in deiner Rechten, o Moses?»

[20:18]

Er antwortete: «Das ist mein Stab: ich stütze mich darauf und schlage damit Laub herab für meine Schafe, und ich habe noch andere Verwendung dafür.»

[20:19]

Er sprach: «Wirf ihn hin, o Moses!»

[20:20]

Da warf er ihn hin, und siehe, er ward eine laufende Schlange.

[20:21]

(Gott) sprach: «Ergreife ihn und fürchte dich nicht. Wir werden ihn in seinen früheren Zustand zurückbringen.

[20:22]

Und stecke deine Hand dicht unter deinen Arm, sie wird weiß hervorkommen, ohne ein Übel - ein weiteres Zeichen,

[20:23]

Auf daß Wir dir Unsere größeren Zeichen zeigen.

[20:24]

Gehe zu Pharao, denn er hat das Maß überschritten .»

[20:25]

Er sprach: «Mein Herr, öffne mir meine Brust,

[20:26]

Und erleichtere mir meine Aufgabe,

[20:27]

Und löse den Knoten meiner Zunge,

[20:28]

Daß sie meine Rede verstehen.

[20:29]

Und gib mir einen Helfer von meiner Sippe,

[20:30]

Aaron, meinen Bruder;

[20:31]

Mehre meine Kraft durch ihn,

[20:32]

Und laß ihn Anteil haben an meinem Werk,

[20:33]

Auf daß wir Dich oft preisen mögen

[20:34]

Und Deiner oft gedenken;

[20:35]

Denn Du siehst uns wohl.»

[20:36]

(Gott) sprach: «Dein Wunsch ist gewährt, o Moses!

[20:37]

Und sicherlich haben Wir dir ein andermal Gnade erwiesen,

[20:38]

Als Wir deiner Mutter eine klare Offenbarung sandten:

[20:39]

Lege ihn in einen Kasten und wirf ihn in den Fluß, dann wird der Fluß ihn ans Ufer spülen, so daß ein Feind von Mir und ein Feind von ihm (Moses) ihn aufnehmen wird. Und Ich hüllte dich ein in Meine Liebe; und (das tat Ich) damit du unter Meinem Auge aufgezogen würdest.

[20:40]

Da deine Schwester gegangen kam und sprach: "Soll ich euch jemanden weisen, der ihn betreuen würde?" So gaben Wir dich deiner Mutter wieder, daß ihr Auge gekühlt werde und sie sich nicht gräme. Und du erschlugst einen Menschen, Wir aber erretteten dich aus der Trübsal. Dann prüften Wir dich auf mannigfache Art. Und du verweiltest jahrelang unter dem Volke von Midian. Dann gelangtest du zu der Stufe, o Moses.

[20:41]

Also habe Ich dich für Mich auserwählt.

[20:42]

Gehe denn hin, du und dein Bruder, mit Meinen Zeichen, und seid nicht schlaff darin, Meiner zu gedenken.

[20:43]

Gehet beide zu Pharao, denn er hat das Maß überschritten.

[20:44]

Jedoch redet zu ihm auf milde Art; vielleicht läßt er sich mahnen oder fürchtet sich.»

[20:45]

Sie antworteten: «Unser Herr, wir fürchten, er möchte sich an uns vergreifen oder noch ärger werden im Übertreten.»

[20:46]

Er sprach: «Fürchtet euch nicht; denn Ich bin mit euch beiden. Ich höre und Ich sehe.

[20:47]

So gehet denn beide hin zu ihm und sprecht: "Wir sind zwei Gesandte deines Herrn; so lasse die Kinder Israels mit uns ziehn; und bedränge sie nicht. Wir haben dir in Wahrheit ein Zeichen von deinem Herrn gebracht; und Frieden auf den, der der Führung folgt!

[20:48]

Es ist uns offenbart worden, daß Strafe über den kommen wird der verwirft und sich abwendet."»

[20:49]

(Pharao) sprach; «Wer ist euer beider Herr, o Moses?»

[20:50]

Er sprach: «Unser Herr ist Der, Der jedem Ding seine Gestalt gab (und es) dann (zu seiner Bestimmung) leitete.»

[20:51]

(Pharao) sprach: «Und wie steht es dann um die früheren Geschlechter?»

[20:52]

Er sprach: «Das Wissen davon ist bei meinem Herrn in einem Buch. Weder irrt mein Herr, noch vergißt Er.»

[20:53]

(Er ist es) Der die Erde für euch gemacht hat als eine Wiege und Straßen über sie hinlaufen läßt für euch und Regen hernieder sendet vom Himmel; und damit bringen Wir mannigfache Arten von Pflanzen hervor.

[20:54]

Esset denn und weidet euer Vieh. Wahrlich, hierin sind Zeichen für Leute von Vernunft.

[20:55]

Aus ihr haben Wir euch erschaffen, und in sie werden Wir euch zurückkehren lassen, und aus ihr bringen Wir euch abermals hervor.

[20:56]

Und Wir ließen ihn Unsere Zeichen schauen allesamt; doch er verwarf (sie) und weigerte sich.

[20:57]

Er sprach: «Bist du zu uns gekommen, o Moses, uns aus unserem Land zu treiben durch deinen Zauber?

[20:58]

Aber wir werden dir sicherlich Zauber gleich diesem bringen; so setze eine Zusammenkunft zwischen uns und dir fest, die wir nicht verfehlen werden - weder wir noch du -, an einem Orte der Gleichheit.»

[20:59]

(Moses) sprach: «Eure Zusammenkunft sei am Tage des Festes, und lasset die Leute versammelt sein, wenn die Sonne hoch steht.»

[20:60]

Da wandte sich Pharao und richtete seinen Anschlag ein, und dann kam er.

[20:61]

Moses sprach zu ihnen: «Wehe euch, ersinnet nicht Lüge wider Allah, damit Er euch nicht durch eine Strafe vernichtet. Wer eine Lüge ersinnt, der wird zuschanden kommen.»

[20:62]

Da stritten sie miteinander über ihre Sache und berieten insgeheim.

[20:63]

Sie sprachen: «Diese beiden sind sicherlich Zauberer, die euch durch ihren Zauber aus eurem Land treiben und mit euren besten Überlieferungen aufräumen wollen.

[20:64]

Richtet darum euren Anschlag ein und kommt dann wohlgereiht vorwärts. Und wer heute die Oberhand gewinnt, der wird Erfolg haben.»

[20:65]

Sie sprachen: «O Moses, entweder wirf du (zuerst), oder wir werden die ersten sein zum Werfen.»

[20:66]

Er sprach: «Nein; werfet nur ihr!» Da siehe, ihre Stricke und ihre Stäbe erschienen ihm, durch ihre Zauberei, als ob sie umherliefen.

[20:67]

Und Moses empfand Furcht in seiner Seele.

[20:68]

Wir sprachen: «Fürchte dich nicht, denn du wirst obsiegen.

[20:69]

Wirf nur, was in deiner Rechten ist; es wird verschlingen, was sie gemacht haben, denn das, was sie gemacht haben, ist nur eines Zauberers List. Und ein Zauberer soll nicht Erfolg haben, woher er auch kommen mag.»

[20:70]

Da wurden die Zauberer veranlaßt, sich niederzuwerfen. Sie sprachen: «Wir glauben an den Herrn Aarons und Moses'.»

[20:71]

(Pharao) sprach: «Glaubt ihr an ihn, bevor ich es euch erlaube? Er muß wohl euer Meister sein, der euch die Zauberei lehrte. Wahrhaftig, für den Ungehorsam will ich euch darum Hände und Füße abhauen, und wahrhaftig, ich will euch an den Stämmen von Palmbäumen kreuzigen; dann werdet ihr bestimmt erfahren, wer von uns strenger und nachhaltiger im Strafen ist.»

[20:72]

Sie sprachen: «Wir wollen dir auf keine Weise den Vorzug gehen vor den deutlichen Zeichen, die zu uns gekommen sind, noch [vor Dem] Der uns erschaffen hat. Gebiete, was du gebieten magst: du kannst ja doch nur für dieses irdische Leben gebieten.

[20:73]

Wir glauben an unseren Herrn, auf daß Er uns unsere Sünden vergebe und die Zauberei, zu der du uns zwangst. Allah ist der Beste und der Beständigste.»

[20:74]

Fürwahr, wer im Zustande der Sündigkeit zu seinem Herrn kommt, für den ist die Hölle; darin soll er weder sterben noch leben.

[20:75]

Die aber als Gläubige zu Ihm kommen, die gute Taten vollbracht haben, ihnen sollen die höchsten Rangstufen zuteil werden -

[20:76]

Gärten der Ewigkeit, von Strömen durchfloßen; darin werden sie weilen immerdar. Und das ist der Lohn derer, die sich reinigen.

[20:77]

Wir sandten Moses die Offenbarung: «Führe Meine Diener hinweg bei Nacht und schlage ihnen einen trockenen Pfad durch das Meer. Du wirst nicht fürchten, eingeholt zu werden, noch wirst du sonst Sorge haben.»

[20:78]

Darauf verfolgte sie Pharao mit seinen Heerscharen, und es kam über sie aus dem Meere, was sie überwältigte.

[20:79]

Und Pharao führte sein Volk in den Untergang und wies den Weg nicht.

[20:80]

«O ihr Kinder Israels, Wir erretteten euch von eurem Feinde, und Wir schlossen einen Bund mit euch an der rechten Seite des Berges und sandten Manna und Salwa auf euch herab.

[20:81]

Esset nun von den guten Dingen, die Wir euch gegeben haben, doch überschreitet nicht das Maß dabei, damit Mein Zorn nicht auf euch niederfahre; denn der, auf den Mein Zorn niederfährt, soll stürzen;

[20:82]

Doch siehe, verzeihend bin Ich gegen den, der bereut und glaubt und das Gute tut, und dann der Führung folgt.

[20:83]

Und was hat dich so eilig von deinem Volke weggetrieben, o Moses?»

[20:84]

Er sprach: «Sie folgen mir auf dem Fuße. Und ich bin zu Dir geeilt, mein Herr, damit Du wohl zufrieden bist.»

[20:85]

(Gott) sprach: «Siehe, Wir haben dein Volk in deiner Abwesenheit geprüft und der Sámirí hat sie irregeführt.»

[20:86]

Da kehrte Moses zu seinem Volke zurück, zornig und bekümmert. Er sprach: «O mein Volk, hat euer Herr euch nicht eine schöne Verheißung gegeben? Erschien euch etwa die anberaumte Zeit zu lang, oder wolltet ihr, daß Zorn von eurem Herrn auf euch niederfahre, daß ihr das Versprechen gegen mich brachet?»

[20:87]

Sie sprachen: «Nicht aus freien Stücken haben wir das Versprechen gegen dich gebrochen; allein wir waren beladen mit der Last der Schmucksachen des Volks; wir warfen sie fort, und so tat auch der Sámirí.»

[20:88]

Dann brachte er für sie ein blökendes Kalb hervor - ein Bildwerk. Und sie sprachen: «Das ist euer Gott, und der Gott Moses', er hat (ihn) vergessen.»

[20:89]

Konnten sie denn nicht sehen, daß es ihnen keine Antwort gab und nicht die Macht hatte, ihnen zu schaden oder zu nützen?

[20:90]

Und doch hatte Aaron zuvor zu ihnen gesprochen: «O mein Volk, durch dies seid ihr nur geprüft worden. Wahrlich, euer Herr ist einzig der Gnadenreiche; darum folget mir und gehorchet meinem Befehl.»

[20:91]

Sie antworteten: «Wir werden keineswegs aufhören, es anzubeten, bis Moses zu uns zurückkehrt.»

[20:92]

(Moses) sprach: «O Aaron, was hinderte dich, als du sie irregehen sahst,

[20:93]

Mir zu folgen? Bist du denn meinem Befehl ungehorsam gewesen?»

[20:94]

Er antwortete: «O Sohn meiner Mutter, greife nicht an meinen Bart, noch an mein Haupt[haar]. Ich fürchtete, du möchtest sprechen: "Du hast Spaltung unter den Kindern Israels hervorgerufen und mein Wort nicht beachtet."»

[20:95]

(Moses) sprach: «Und was hast du zu sagen, o Sámirí?»

[20:96]

Er sprach: «Ich gewahrte, was sie nicht gewahren konnten. Ich nahm nur weniges von der Lehre des Gesandten (Moses) an, aber ich gab auch das auf. Das ist's, was mir mein Sinn vortäuschte.»

[20:97]

(Moses) sprach: «Geh denn hin! Du sollst (dein) ganzes Leben lang sprechen müssen: "Berührt (mich) nicht"; und dann ist da eine Androhung (von Strafe) für dich, der du nicht entgehen wirst. So schaue nun auf deinen "Gott", dessen ergebener Anbeter du geworden bist. Wir werden ihn ganz gewiß verbrennen und ihn darauf ins Meer streuen.»

[20:98]

Euer Gott ist einzig Allah, außer Dem es keinen Gott gibt. Er umfaßt alle Dinge mit Wissen.

[20:99]

Also erzählen Wir dir so manche Geschichte von dem, was zuvor geschah. Und Wir haben dir von Uns eine Ermahnung gegeben.

[20:100]

Wer sich von ihr abkehrt, der wird fürwahr am Tage der Auferstehung eine Last tragen,

[20:101]

Darin verweilend; und schwer wird ihnen die Bürde sein am Tage der Auferstehung -

[20:102]

Dem Tage, da in die Trompete geblasen wird. An jenem Tage werden Wir die Schuldigen versammeln, die blauäugigen.

[20:103]

Sie werden einander heimlich zuflüstern: «Ihr weiltet nur zehn.»

[20:104]

Wir wissen am besten, was sie sagen werden. Dann wird der Gläubigste unter ihnen sprechen: «Nur einen Tag verweiltet ihr.»

[20:105]

Sie werden dich nach den Bergen fragen. Sprich: «Mein Herr wird sie entwurzeln und zerstreuen.

[20:106]

Und Er wird sie als eine leere Ebene zurücklassen,

[20:107]

Worin du weder Vertiefung noch Erhöhung sehen wirst.»

[20:108]

An jenem Tage werden sie dem Rufer folgen, der keine Krümme hat; alle Stimmen werden gesenkt sein vor dem Gnadenreichen und nichts wirst du hören als ein leise Murmeln.

[20:109]

An jenem Tage wird Fürsprache keinem frommen, außer jenem, dem der Gnadenreiche Erlaubnis gibt und dessen Wort Ihm wohlgefällig ist.

[20:110]

Er kennt alles, was vor ihnen ist und was hinter ihnen ist, sie aber können es nicht umfassen mit Wissen.

[20:111]

Alle Gesichter werden sich demütig neigen vor dem Lebendigen, dem Ewigen, Erhaltenden. Und hoffnungslos fürwahr ist jener, der an Frevel trägt.

[20:112]

Wer aber gute Werke übt und dabei gläubig ist, wird weder vor Ungerechtigkeit Furcht empfinden noch Verlust fürchten.

[20:113]

So haben Wir ihn niedergesandt als einen arabischen Koran, und Wir haben darin gewisse Warnungen klar gemacht, auf daß sie Gott fürchten mögen oder daß er ihnen eine Ermahnung sei.

[20:114]

Hoch erhaben ist Allah, der wahre König! Und überhaste dich nicht mit dem Koran, ehe seine Offenbarung dir vollständig zuteil geworden, sondern sprich: «O mein Herr, mehre mich an Wissen.»

[20:115]

Wahrlich, Wir schlossen einen Bund mit Adam zuvor, aber er vergaß; Wir fanden jedoch in ihm keine Absicht (zum Bösen).

[20:116]

Und als Wir zu den Engeln sprachen: «Bezeuget Adam Ehrerbietung», da bezeugten sie (ihm) Ehrerbietung. Nur Iblis nicht. Er weigerte sich.

[20:117]

Darum sprachen Wir: «O Adam, dieser ist dir ein Feind und deinem Weibe; daß er euch nicht beide aus dem Garten treibe! Sonst würdest du elend.

[20:118]

Es ist für dich (gesorgt), daß du darin weder Hunger fühlen noch nackend sein sollst.

[20:119]

Und daß du darin nicht dürsten noch der Sonnenhitze ausgesetzt sein sollst.»

[20:120]

Jedoch Satan flüsterte ihm Böses ein; er sprach: «O Adam, soll ich dich zum Baume der Ewigkeit führen und zu einem Königreich, das nimmer vergeht?»

[20:121]

Da aßen sie beide davon, so daß ihre Blöße ihnen offenbar wurde, und sie begannen, die Blätter des Gartens über sich zusammenzustecken. Und Adam befolgte nicht das Gebot seines Herrn und ging irre.

[20:122]

Dann erwählte ihn sein Herr und wandte Sich ihm zu mit Erbarmen und leitete (ihn).

[20:123]

Er sprach: «Gehet aus von hier allzumal, dieweil einer von euch des andern Feind ist! Und wenn von Mir Führung zu euch kommt, dann wird, wer Meiner Führung folgt, nicht zugrunde gehen, noch wird er elend.

[20:124]

Wer sich jedoch abkehrt von Meiner Ermahnung, dem wird ein Leben in Drangsal sein, und am Tage der Auferstehung werden Wir ihn blind auferwecken.»

[20:125]

Er wird sprechen: «Mein Herr, warum hast Du mich blind auferweckt, obwohl ich (vordem) sehen konnte?»

[20:126]

Er wird sprechen: «Also sind ja Unsere Zeichen zu dir gekommen und du hast sie mißachtet: also wirst du nun heute mißachtet sein.»

[20:127]

Und ebenso lohnen Wir auch dem, der maßlos ist und nicht an die Zeichen seines Herrn glaubt; und die Strafe des Jenseits ist wahrlich strenger und nachhaltiger.

[20:128]

Leuchtet es ihnen nicht ein, wie viele Geschlechter vor ihnen Wir schon vernichteten, in deren Wohnstätten sie (nun) wandeln? Darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die mit Vernunft begabt sind.

[20:129]

Und wäre nicht zuvor ein Wort von deinem Herrn ergangen und eine Frist festgesetzt worden, (die Strafe) wäre langdauernd.

[20:130]

Ertrage denn geduldig, was sie sagen, und lobpreise deinen Herrn vor Aufgang der Sonne und vor ihrem Untergang; und verherrliche (Ihn) in den Stunden der Nacht und an den Enden des Tags, auf daß du wahre Glückseligkeit finden mögest.

[20:131]

Und richte deine Blicke nicht auf das, was Wir einigen von ihnen zu (kurzem) Genuß gewährten - den Glanz des irdischen Lebens -, um sie dadurch zu prüfen. Denn deines Herrn Versorgung ist besser und bleibender.

[20:132]

Und fordere die Deinen zum Gebet auf und sei (selbst) ausdauernd darin. Wir verlangen nicht Unterhalt von dir; Wir Selbst sorgen für dich. Und der Ausgang ist für Rechtschaffenheit.

[20:133]

Sie sagen: «Warum bringt er uns nicht ein Zeichen von seinem Herrn?» Ist ihnen denn nicht der klarste Beweis gekommen für das, was in den früheren Schriften steht?

[20:134]

Und hätten Wir sie vor ihm (dem Propheten) durch eine Strafe vernichtet, dann hätten sie gewiß gesagt: «Unser Herr, warum schichtest Du uns nicht einen Gesandten, daß wir Deine Gebote hätten befolgen mögen, ehe wir gedemütigt und beschämt würden?»

[20:135]

Sprich «Ein jeder wartet; so wartet auch ihr, und ihr werdet erfahren, wer die Befolger des rechten Pfades und rechtgeleitet sind.»